Stormy Wight´s Parson Russell Terrier

Samu of Shadowman

Das Braunbärchen

dob: 10.09.2020
Farbe: braun-weiß
Haarart: smooth
Größe: ca. 52 cm
Gewicht: 16,5 kg
Gebiss: vollzahnige Schere
Prüfungen: BH/VT (14.01.2022 als Tagesbester)
Agility: A2 Large

Gesundheit: HD A, ED 0/0, OCD frei, LÜW frei, Pl 0/0

Vater: Copper
Mutter: Key of Shadowman

Samu of Shadowman

Das Schicksal geht manchmal ungewöhnliche Wege, das Leben ist nicht planbar, Dinge ändern sich, Prioritäten verschieben sich. In´s Hause Jantz zieht ein Border Collie ein. Ja, warum denn bloß? Sind die Terrinen nicht mehr gut genug, muss es jetzt ein BC sein? Über 20 Jahre Terrier und jetzt DAS! Damit haben wohl nur wenige gerechnet (ich eingeschlossen). Wie oft wurde ich gefragt, ob das denn wirklich mein Hund sei bzw. ob Roger mit ihm laufen wird. Ja, es ist mein Samu, und zwar durch und durch.

Um etwas Licht in diese Entwicklung zu bringen, bedarf es einer Rückblende: Bald vier Jahre bevor Samu in mein Leben trat, erlebten wir eine Phase in unserem Lebens, die nicht wirklich schön war und, die ich niemanden wünsche. Alles begann, als ich Coffini verlor, ein Verlust, der bis heute schmerzt. Es sollte einer der schlimmsten Tage in meinem Leben werden, der 19.12.2017, dieser Tag und, was darauf folgte, hat viel verändert.

Und, nach dem Motto: So ist das Leben. Die Zeit läuft weiter, egal, wie es einem geht. In den darauf folgenden Monaten verliessen uns Kiwi und Coffee. Für unsere beiden alten Mädels (beide 14 Jahre alt) war die Zeit gekommen, es gab keinen Aufschub mehr. Ihr Verlust hinterließ eine riesige Lücke, eine Ära ging zu Ende. Coffee war die Stammutter unserer Zucht und ein ruhender Pol, ich spüre heute noch das Ziehen hinter meinen Augen, wenn ich an ihre letzten Stunden denke. Kiwi, unsere Malinois-Hündin, erlitt einen Zusammenbruch, von dem sie sich nicht wieder erholte. Sie hatte innere Blutungen, evtl. ein geplatzter Milz-Tumor, man konnte die Einblutungen im Ultraschall erkennen, ihr blieben nur noch wenige Stunden bis sie ihre letzte Reise angetreten musste. Und, unter ungeklärten Umständen, verstarb einer meiner Nachzucht-Rüden, der süße Indi, nur vier Monate nach Coffini.

Und, jetzt fast genau vor zwei Jahren haben wir die kleine Maui in ein neues Heim ziehen lassen, eine Entscheidung, die mir und uns extrem viel abverlangt hat.

So verließen uns in zwei Jahren fünf Hunde, von denen alle kürzer oder sehr lange ein Teil unseres Lebens waren. Irgendwann hat man das Gefühl, man erträgt das Loslassen und den Abschied kaum noch.

Ich würde sagen, wir hatten zwei richtig beschissene Jahre.

Als sich dann die Wogen langsam glätteten und wir alle wieder mehr zur Ruhe kamen, kam die Überlegung auf, ob ich mir noch mal einen Nachwuchshund vorstellen könnte. Und, da spürte ich den Wunsch, noch mal neue Wege zu beschreiten. Neues zu lernen, mich einer neuen Herausforderung zu stellen.

Ich sprach mit meinen Trainern (Thomas und Monika Behrendt), die ein Rudel von Border Collies haben, fast ausschließlich Rüden. Ich würde sagen, sie kennen sich mit dieser Rasse wirklich gut aus. Besonders Knut, der Rüde von Thomas hatte es mir schon immer angetan, so ein kleiner, kräftiger und sehr, sehr netter Kerl. Das Ergebnis der vielen Gespräche war, dass ich einen Vorstoß bei Ingrid (Rogger) – die Züchterin der Shadowman-BC, wagte. Wir tauschten uns lange aus und ich bekundete mein Interesse an einem Key-Welpen (Knuts Schwester), ohne zu wissen, ob es klappen würde. Ich war aber ganz entspannt, und ließ dem Schicksal seinen Lauf.

Und, irgendwann, Monate später, bekam ich die Nachricht: Key ist läufig! Uii, jetzt wurde ich doch langsam etwas aufgeregt. Und, wieder ging Zeit ins Land. Irgendwann war klar, dass Key tragend ist und am 10.09.2020 wurden ihre Welpen geboren. Fünf Rüden und eine Hündin. Bei den ersten Bildern blieben meine Blicke immer wieder an einem kleinen Wurm mit einem Herzen auf dem Kopf hängen. Eigentlich nur so, weil ich irgendeinen Anker brauchte, den ich mir immer wieder angucken konnte, mehr hatte man ja noch nicht, nur die Optik. Die kleinen Maden enwickelten sich prächtig und bald wurden die Besuchstermine vereinbart. Wir waren die letzten, die fuhren, was den Vorteil hatte, dass die Zwerge schon ziemlich aktiv waren. Der kleine, emotionale Nachteil war, dass ja alle anderen vorher schon ihre Wünsche direkt vor Ort äußern konnten. Was Ingrid dann daraus machen würde, das wußte ich nicht. Also fuhren wir im November mit fünf Hunden nach Südtirol. Es sollten drei wunderschöne Tage werden.

Der „mit dem Herz auf dem Kopf“ war bis dahin immer noch mein Favorit und irgendwie hatte ich ihn immer im Blick, wenn wir Videos bekamen. Was macht er, wie verhält er sich usw.. Dann waren wir endlich vor Ort. Eine ziemlich lebhafte Bande stürmte auf uns zu, alle zum Klauen niedlich, munter und aufgeschlossen. Wir beschäftigten uns mit allen, aber ich am meisten mit dem Herzchen-Hund. Er war einen Hauch vorsichtiger als sein brauner Bruder Shrek, der jetzt bei Thomas und Monika Behrendt lebt, aber wir hatten einen ziemlich guten Draht. Und, was soll ich sagen, mein Herz verliebte sich in diesen kleinen Braunbären, der vor allem aus Bauch und blauen Augen bestand. Das er dann wirklich zu uns kommen würde, war mir da noch nicht klar. Aber, es fügte sich alles.

Wochen später zog der junge Mann bei uns ein. Und seitdem zaubert er mir beständig ein Lächeln ins Gesicht. Er ist einfach ein Geschenk, wie ein Teil in meinem Leben, das mich wieder vervollständigt. Er bringt das Sanfte, das Bezogene mit, was mich so berührt. Er ist trotzdem ein robuster, frecher Kerl, der viel Blödsinn macht (jetzt nicht mehr so viel) und viel Freude am Arbeiten hat, so dass ich mich sehr anstrengen muss, mit meiner neuen Aufgabe Schritt zu halten. (Aber, das wollte ich ja.)

Jetzt ist er schon über zwei Jahre alt, ein kleiner Schelm in braun, mein Braunbär. Er läuft in unserem Terrier-Rudel mit, als wenn es für ihn einfach ganz normal ist, mit diesen fünf Chaoten. Er paßt sich an, stänkert nicht rum, versteht sich mit Juppi bestens, die sind ja zusammen groß geworden (nur drei Monate auseinander) und lebt auch mit allen anderen in einer harmonischen Koexistenz. Für ihn ist im wesentlichen wichtig, was ich mache, wo ich bin, alles andere ist nicht so interessant. Er macht es großartig.

Er tut mir gut, der kleine, mittlerweile fast erwachsene, Kerl.